Wir können es selbst kaum glauben, aber wir haben bereits 20 Folgen »Hinter den Zeilen« veröffentlicht! Das möchten wir feiern und in dieser Ausgabe über den Podcast und über unsere persönliche Situation sprechen. Am wichtigsten ist die neue Kooperation mit dem medium magazin, die wir ausgiebig erklären. Wir sprechen außerdem über die vergangene Zusammenarbeit mit »Druckausgleich«, aus der zwei Folgen zum Thema Generationengerechtigkeit entstanden sind. Außerdem bilanzieren wir unsere finanzielle Situation mit dem Podcast: Nehmen wir damit Geld ein? Schließlich geht es noch um uns, wo wir gerade stehen und wohin wir mit dem Podcast noch wollen. Einsteigen wollen wir aber mit einem kleinen Darling, den Niklas gerettet hat: eine unverhoffte Solidarisierung durch einen Kellner.
Episoden
Wie kann es sein, dass 2000€ zwischen der Bezahlung von Jungredakteur:innen und älteren Kolleg:innen liegen? Bei vergleichbarer Arbeit? Doch Neid führt hier nicht weiter. Auch gestanden Kolleg:innen kämpfen mit Existenzängsten: Nicht mehr mitgemeint, nicht mehr mitgenommen werden. Was fehlt: Das offene Gespräch zwischen den Generationen! Weil das Thema so wichtig ist, haben wir uns mit Annkathrin Weis und Luca Schmitt-Walz von »Druckausgleich«, dem Podcast des »Journalist«, zusammengetan. In zwei Folgen sprechen wir zu viert über die prekären Verhältnissen von Berufsanfänger:inen, Konflikte in Redaktionen und wie Gerechtigkeit zwischen den Generationen erreicht werden könnte. In unserer Folge hören wir viele Erfahrungen von Kolleg:innen unterschiedlicher Altersklassen: Wo liegen die Probleme, was sind die unterschiedlichen Ängste und Sorgen? Annkathrin und Luca sprechen in ihrer Folge ausgiebig mit Branchenexpertin Sara Weber und begeben sich auf Lösungssuche: Kann ein Einheitsgehalt wie beim Magazin Katapult helfen? Die Folge der Druckis mit uns zu Gast findet ihr hier: https://www.journalist.de/startseite/podcast Zwei Podcastfolgen reichen nicht, um dieses wichtige Thema aufzulösen. Sondern wir wollen das Gespräch zwischen den Generationen starten! Teilt eure Erfahrungen und diskutiert mit uns unter #generationengerecht auf Social Media. Was habt ihr erlebt? Was wünscht ihr euch? Was müssen wir ändern?
Wie viele Journalist:innen kennt ihr, die nicht studiert haben? Wenn wir über diese Frage nachdenken, fällt die Antwort dürftig aus. Wir beide haben bei Studierendennmedien mitgearbeitet, da waren alle Studierende, klar. Während unserer Ausbildung an der Evangelischen Journalistenschule hatten auch alle in der Klasse studiert. Das ist kein Zufall, die Akademisierungsquote in der Branche ist sehr hoch. Dabei ist Journalismus doch eigentlich ein Handwerk, das nur bedingt studiert werden kann, sondern das von der Praxis lebt. Wir haben deshalb mit zwei Journalist:innen gesprochen, die eben kein Studium durchlaufen haben. Mareice Kaiser hat uns erzählt, wie Journalistinnen förmlich vom Stuhl gefallen sind, wenn sie erfahren haben, dass Mareice nicht studiert hat. Oliver Schröm wollte als junger Mensch so schnell wie möglich in den Journalismus, heute bereut er es aber ein bisschen, nie eine Uni von innen gesehen zu haben.
Sie arbeiten meist im Hintergrund, bleiben unsichtbar und unerwähnt. Doch ohne sie würde die Auslandsberichterstattung kaum funktionieren: Fixer sind lokale Helfer für Journalist:innen, kümmern sich um Logistik, Übersetzungen oder Interviewpartner. In dieser Folge machen wir journalistische Arbeit transparent und sprechen mit den Fixern Pavlos Kapantaïs aus Griechenland und Carolina Loza León aus Ecuador. Er würde wenig an diesem System ändern, sie sieht darin die Fortführung kolonialer Strukturen. Außerdem teilt die Wissenschaftlerin Johana Kotišová ihre Forschungsergebnisse über Fixer.
Als wir den Debattenbeitrag »Radikaler Journalismus« gelesen haben, wollten wir ihn direkt unterschreiben. Mehr Fehlerkultur? Check! Fairere Bezahlung von Freien? Check! Reflektion der eigenen Identität? Double Check! Erschienen sind die zwölf Forderungen im Jubiläumsmagazin zu 20 Jahren »Netzwerk Recherche«. In dieser Folge sprechen wir mit zwei Journalistinnen, die neben anderen das Plädoyer ausgearbeitet haben: Vera Deleja-Hotko und Pia Stendera. Die Themen: Sexismus in der Branche, mangelnde Selbstkritik und wir rufen zum Streik auf! Außerdem gibt es wieder eine Ausgabe von »Don’t Kill your Darlings«: Tobi erzählt Niklas vom holländischen Hacker Victor Gevers, der Trumps Twitter-Account gehackt haben soll.
Klar ist ein Outing auch im Journalismus Thema! Denn das progressive Selbstbild der Branche passt nicht immer zu Realität. Also haben wir Isabell eingeladen, um ausführlich darüber zu reden, wie es ist, als queere Person in den Medien zu arbeiten. Außerdem ist Jasper Steinlein zu Gast, Auslandsredakteur und Transmann. Er ist unserem Aufruf nach weiteren Erfahrungen gefolgt, allerdings nur nach einem Zögern. Warum hört ihr in dieser Folge.
Polylux, Nicki, der Song »Kling Klang« der Band Keimzeit: Kennt ihr alles nicht? Dann seid ihr wahrscheinlich in Westdeutschland aufgewachsen. Bei Ostdeutschen hingegen macht es sofort Klick. Obwohl wir die Teilung Deutschlands nicht mehr bewusst erlebt haben, wirkt sie weiter nach. In unterschiedlichen Wörtern, aber vor allem in der Verteilung von Macht und Geld. Als Journalist:innen sehen wir eine besondere Verantwortung, das zu thematisieren. Doch in Redaktionen sind Ostdeutsche unterrepräsentiert, Ost- und Westbewusstsein fehlt. Deshalb haben wir uns mit Valerie Schönian auf einen Spaziergang im verregneten Berlin getroffen. Die Journalistin hat uns von ihrer »Ossi-Werdung« erzählt, was wir in unserem journalistischen Alltag beachten können und von einem Streit mit Sophie Passmann. Außerdem mussten Valerie und Tobi Niklas einen Witz erklären, den er als Wessi nicht gecheckt hat.
Kommt mit uns Eis essen und Bierholen! Dabei feiern wir unser erstes Jubiläum und reflektieren beim Spaziergang durch den Wedding über unser Podcast-Projekt, über unsere Fails und Fehler. Außerdem erzählen wir, wo wir mit dem Podcast hin wollen und wie wir eigentlich in unsere Jobs gestartet sind. Euch erwartet ein herrlicher akustischer Sommertag, bei dem klar wird, warum auf Niklas bei Spätis kaum Verlass ist und wieso Tobi nur ein Bier aufbekommt.
Arbeiterkinder, klingt nach Klassenkampf? Tatsächlich ist die deutsche Journalismusbranche immer noch überwiegend weiß, akademisch und aus bürgerlichen Verhältnissen. Jenseits dieser Norm haben es Menschen schwer, in diesen Beruf zu kommen. Dabei geht es oft nicht darum, wen Journalismusschulen in ihre Ausbildungen aufnehmen, oder wen Redaktionen anstellen. Es fängt schon viel früher an: Oft ist der Beruf Journalist:in für Arbeiterkinder nicht greifbar, da er schlicht keine Option ist. Wir wollten aber nicht nur über unsere Erfahrungen als Arbeiterkinder sprechen, sondern lassen euch, unserer Hörer:innen, in dieser Folge zu Wort kommen. Außerdem haben wir die Spiegel-Politikredakteurin Ann-Katrin Müller gefragt, wie sie es als Arbeiterkind in den Journalismus geschafft hat.
Wie freies Arbeiten gelingt: Die Investigativjournalistin Pascale Müller, der Reporter und Moderator Malcolm Ohanwe und Carola Dorner, Vorsitzende der Freischreiber, über ihre Erfahrungen als freie Journalist:innen, was in der Branche verkehrt läuft und wertvolle Tipps.