Probleme mit Vorgesetzten, belastende Recherchen oder Anfeindungen in der Öffentlichkeit: Journalismus kann ein harter Job sein. Nicht immer gibt es eine Person zum Reden oder ein Hilfsangebot in den Redaktionen. Deshalb hat das Netzwerk Recherche ein neues Angebot gestartet: die Helpline. Dort können sich Journalist*innen melden, die Redebedarf haben. Am anderen Ende des Hörers sitzen Kolleg*innen, die psychologisch geschult sind. In dieser Folge sprechen wir mit dem Koordinator des Programms Malte Werner und mit Ute Korinth, die als sogenannte »Peer« Anrufe annimmt. Malte und Ute erzählen uns, wann sie selbst die Helpline gebraucht hätten, wie sie entstanden ist und warum das Angebot Redaktionen nicht aus der Pflicht nimmt.
Netzwerk Recherche
In die Sommerpause gehen, ohne euch Content zu geben? Das wollten wir nicht und wiederholen daher eine Folge, die uns am Herzen liegt! Wenn über diverse Redaktionen gesprochen wird, sind meistens Menschen mit unterschiedlichen kulturellen und sozialen Hintergründen gemeint. Übersehen werden oft Menschen mit Behinderung. Deshalb haben wir in Folge 5 mit Judyta Smykowski gesprochen. Sie ist Redaktionsleiterin beim Onlinemagazin Die Neue Norm gewesen und Teil des gleichnamigen Podcasts auf Bayern 2. Sie erzählt, wie klischeebeladen Menschen mit Behinderung in den Medien oft dargestellt werden und wie schwer es für sie ist, überhaupt Journalist*innen zu werden.
Die Baby-Boomer-Generation geht in Rente, gleichzeitig bewerben sich seit Jahren immer weniger junge Menschen an den Journalismusschulen. Wie kann der Fachkräftemangel im Journalismus gestoppt werden? Mit dieser Frage sind Olivia vom "Bonjourno" Podcast und wir auf das diesjährige Jahrestreffen des Netzwerks Recherche gefahren und haben es im Rahmen eines Panels mit dem Publikum diskutiert. Wir sprechen über Einstiegshürden, die immer noch zu hoch sind, Druck und Stress im Arbeitsalltag, Generationenkonflikte, schlecht bezahlte Arbeit und die immer noch fehlende Diversität. Neben den Problemen teilen wir aber auch Lösungen: Was sich wirklich im Großen in der Branche tun muss und wie wir uns aktiv im Alltag gegenseitig helfen können. Diese Folge ist eine Zusammenarbeit mit dem Podcast "Bonjourno", der ebenfalls mit dem Medium Magazin kooperiert.
Tolle Geschichte und eine glaubwürdige Protagonistin, die erzählen möchte. Das ist der Idealfall bei unserer Arbeit. Oft ist es nicht so eindeutig: Quellen haben berechtigte Gründe, nicht über das Gesehene oder Erlebte zu sprechen. Dabei spielt Scham, Angst oder mangelndes Vertrauen eine Rolle. Bei einer Recherche über Vernachlässigung in einem Seniorenheim in Bayern wurde unser Gast, die Investigativreporterin Christiane Hawranek und ihre Kollegin Claudia Gürkov, genau damit konfrontiert. In dieser Folge erzählt uns Christiane, wie sie sich der Quelle genähert haben, die überhaupt erst auf die Missstände hingewiesen hat und wie sich Frau X im Laufe der Recherche stark entwickelt hat. Außerdem teilt Christiane noch praktische Tipps für den Umgang mit Quellen. Noch zwei Hinweise in eigener Sache: Wir haben jetzt ein Konto bei Steady eingerichtet! Ihr hattet bisher schon die Möglichkeit uns per Paypal oder Überweisung zu unterstützen, mit Steady geht das jetzt noch einfacher und vor allem regelmäßiger, wenn ihr möchtet. Wir freuen uns, wenn ihr damit unsere Arbeit wertschätzt. Außerdem veranstalten wir einen neuen Arbeiterkinder im Journalismus-Stammtisch am 25. November. Infos folgen.
Zu aufwendig, zu teuer, da fehlt einfach die Zeit: Lange Recherchen über das Tagesgeschäft hinaus, erst recht im Ausland, werden so von Redaktionen mitunter abmoderiert. Dabei gibt es woanders Geld, das solche Recherchen ermöglichen kann: Recherchestipendien von gemeinnützigen Stiftungen. Wie komme ich da ran? Mit dieser Folge wollen wir euch den Respekt vor den Bewerbungen nehmen und euch motivieren, es selbst zu versuchen. Dazu haben wir mit Viktoria Morasch und Paul Hildebrandt gesprochen, die bereits Förderungen erhalten haben und hier ihre Tipps und Erfahrungen teilen. Als Bonus kommt noch Corinna Cerruti zu Wort, die gerade ein besonderes Fellowship durchlaufen hat.
Als wir den Debattenbeitrag »Radikaler Journalismus« gelesen haben, wollten wir ihn direkt unterschreiben. Mehr Fehlerkultur? Check! Fairere Bezahlung von Freien? Check! Reflektion der eigenen Identität? Double Check! Erschienen sind die zwölf Forderungen im Jubiläumsmagazin zu 20 Jahren »Netzwerk Recherche«. In dieser Folge sprechen wir mit zwei Journalistinnen, die neben anderen das Plädoyer ausgearbeitet haben: Vera Deleja-Hotko und Pia Stendera. Die Themen: Sexismus in der Branche, mangelnde Selbstkritik und wir rufen zum Streik auf! Außerdem gibt es wieder eine Ausgabe von »Don’t Kill your Darlings«: Tobi erzählt Niklas vom holländischen Hacker Victor Gevers, der Trumps Twitter-Account gehackt haben soll.