In den Journalismus reinzukommen ist eine Sache, darin zu überleben eine ganz andere. Deshalb soll euch dieser akustische »Survival-Guide« dabei helfen, im Redaktionsalltag zu bestehen. Dazu haben wir Anekdoten von Kolleg*innen gesammelt, die davon erzählen, welche Peinlichkeiten ihnen beim Berufsstart passiert sind oder welche ungeschriebenen Redaktionsregeln sie gebrochen haben. Ihr hört, warum ihr vor einem Termin die Postleitzahl checken solltet und wie ihr euch richtig entschuldigt: mit Marzipankuchen. Diese Ausgabe ist die letzte Folge unseres Podcast. Nach über dreieinhalb Jahren haben wir, Tobi und Niklas, entschieden, dass das Projekt zu einem natürlichen Ende gekommen ist. Am Ende der Folge sprechen wir ausführlich über die Gründe.
Journalismus
Künstlich generierte oder sogar geklonte Stimmen, die werden doch nur für Deep Fakes missbraucht. So haben wir zumindest am Anfang gedacht. Doch solche Stimmen werden vermehrt auch in Podcastproduktionen eingesetzt. Dabei werden die Tools, um Stimmen aus dem Nichts zu erschaffen oder menschliche Stimmen zu klonen, immer besser. Aber wo genau wird die Technik schon eingesetzt? Wie kommt das an? Das besprechen wir mit drei Gästen: Lara Thiele von der Hessischen Niedersächsischen Allgemeinen, die einen Nachrichtenpodcast mit KI-Stimmen produziert. Außerdem mit Hendrik Efert von 4000 Hertz. Er erklärt »Historische Heldinnen«, ein Podcastformat, bei dem bei jedem Produktionsschritt KI eingesetzt wird. Und mit dem KI- und Digitalexperten Gregor Schmalzried blicken wir in die Zukunft: Wo werden sich die künstlichen Stimmen am ehesten durchsetzen?
Probleme mit Vorgesetzten, belastende Recherchen oder Anfeindungen in der Öffentlichkeit: Journalismus kann ein harter Job sein. Nicht immer gibt es eine Person zum Reden oder ein Hilfsangebot in den Redaktionen. Deshalb hat das Netzwerk Recherche ein neues Angebot gestartet: die Helpline. Dort können sich Journalist*innen melden, die Redebedarf haben. Am anderen Ende des Hörers sitzen Kolleg*innen, die psychologisch geschult sind. In dieser Folge sprechen wir mit dem Koordinator des Programms Malte Werner und mit Ute Korinth, die als sogenannte »Peer« Anrufe annimmt. Malte und Ute erzählen uns, wann sie selbst die Helpline gebraucht hätten, wie sie entstanden ist und warum das Angebot Redaktionen nicht aus der Pflicht nimmt.
Wenn ihr wie Niklas seid, dann wollt ihr nach einer Recherche erstmal nichts mehr von dem Thema wissen. Ab in eine Schublade und zusperren. Aber seid nicht wie Niklas, seid wie Tobi! In dieser Folge erzählt er, wie er vier Jahre an einer Geschichte drangeblieben ist und wie sich das für ihn ausgezahlt hat. Plot Twists garantiert. Außerdem haben wir mit Tim Farin und David Korsten gesprochen. Die beiden haben 2016 das Follow-Up Magazin gegründet und wollten damit an wichtigen Themen länger dranbleiben. Was sie dabei gelernt haben und warum das Online Magazin schlussendlich gescheitert ist, erzählen sie uns in dieser Folge. Unsere nächste Ausgabe zeichnen wir live am Sonntag, 15. Oktober auf dem Podfest Berlin auf. Schaut vorbei und sagt Hallo!
In die Sommerpause gehen, ohne euch Content zu geben? Das wollten wir nicht und wiederholen daher eine Folge, die uns am Herzen liegt! Wenn über diverse Redaktionen gesprochen wird, sind meistens Menschen mit unterschiedlichen kulturellen und sozialen Hintergründen gemeint. Übersehen werden oft Menschen mit Behinderung. Deshalb haben wir in Folge 5 mit Judyta Smykowski gesprochen. Sie ist Redaktionsleiterin beim Onlinemagazin Die Neue Norm gewesen und Teil des gleichnamigen Podcasts auf Bayern 2. Sie erzählt, wie klischeebeladen Menschen mit Behinderung in den Medien oft dargestellt werden und wie schwer es für sie ist, überhaupt Journalist*innen zu werden.
Die Baby-Boomer-Generation geht in Rente, gleichzeitig bewerben sich seit Jahren immer weniger junge Menschen an den Journalismusschulen. Wie kann der Fachkräftemangel im Journalismus gestoppt werden? Mit dieser Frage sind Olivia vom "Bonjourno" Podcast und wir auf das diesjährige Jahrestreffen des Netzwerks Recherche gefahren und haben es im Rahmen eines Panels mit dem Publikum diskutiert. Wir sprechen über Einstiegshürden, die immer noch zu hoch sind, Druck und Stress im Arbeitsalltag, Generationenkonflikte, schlecht bezahlte Arbeit und die immer noch fehlende Diversität. Neben den Problemen teilen wir aber auch Lösungen: Was sich wirklich im Großen in der Branche tun muss und wie wir uns aktiv im Alltag gegenseitig helfen können. Diese Folge ist eine Zusammenarbeit mit dem Podcast "Bonjourno", der ebenfalls mit dem Medium Magazin kooperiert.
Wir müssen über Springer reden! Das ist nach etlichen Veröffentlichungen klarer denn je. Wohl am umfangreichsten ist der Spotify Original Podcast »Boys Club – Macht und Missbrauch bei Axel Springer«. Wir sprechen mit den Macherinnen Pia Stendera, Lena von Holt und Emily Ulbricht über Entstehung und Recherche, über Dramaturgie und ihr Fazit. Wird es einen Kulturwandel bei Springer geben? Und macht es sich die Branche nicht zu einfach, nur auf Springer zu zeigen?
Beim Thema Scheitern beschleicht euch vielleicht der gleiche Gedanke, den wir schon hatten: Wurde das nicht schon ausreichend behandelt? In Artikeln in Branchenmagazinen oder bei Vorträgen auf Konferenzen? Doch als wir öffentlich dazu aufgerufen haben, uns Geschichten über missglückte Recherchen zu schicken und wir Kolleg*innen persönlich angesprochen haben kam erstmal: nichts. In dieser Folge versuchen wir zu klären, warum wir in der Journalismusbranche noch immer nicht gerne über das Scheitern sprechen. Außerdem haben uns dann doch noch vier Personen persönliche Anekdoten geschickt, die zeigen, wie vielfältig eine Recherche schief gehen kann.
Das neue Jahr 2023 hat mit einer aufregenden Meldung gestartet: Das Magazin Katapult aus Greifswald möchte im Oktober eine eigene Journalismusschule aufmachen. Doch hat sich direkt eine Debatte darum entwickelt. Katapult hat nämlich angekündigt, dass die Journalismusschule prinzipiell Geld kosten würde - 800 Euro im Monat. Wir schauen uns die Debatte in unserer Folge genauer an und sprechen mit Katapult sowie den Kritikern. Dabei fragen wir uns, ob journalistische Ausbildung etwas kosten darf und ob wir wirklich eine weitere Journalismusschule brauchen - oder doch lieber eine ganz andere Ausbildungsform.
Krieg, Katastrophen, Armut: In unserer Arbeit treffen wir häufig auf Menschen, die Schreckliches erlebt haben. Oder die durch ihre soziale Stellung oder finanziellen Mittel besonders gefährdet sind. Unsere Recherchen können dabei großen Schaden bei den Menschen, über die wir berichten, verursachen. Durch unsensible Gesprächsführung bei traumatisierten Personen oder durch einseitig abwertende Berichte über sowieso schon marginalisierte Gruppen. Über dieses Machtgefälle zwischen Journalistinnen und Protagonisten wollen wir in dieser Folge sprechen. Wir teilen unsere Erfahrungen, wann uns ähnliches schon passiert ist und was wir daraus gelernt haben. Außerdem sprechen wir mit Petra Tabeling über den Umgang mit traumatisierten Quellen und Katrin Langhans teilt ihre besten Praxistipps bei der Arbeit mit besonders verletzlichen Gruppen. Diese Folge ist eine Zusammenarbeit mit dem 17. Jahrgang der Reportageschule Reutlingen. Mit beteiligt waren Martin Hogger, Kristina Ratsch, Niklas Bessenbach und Marina Klimschuk.